„Die optimale Trinkstärke liegt zwischen 40 und 45 Prozent, darunter wird’s banal und wässrig, darüber gehen Aromen verloren, man schmeckt weniger und quält den Gaumen.“
Den Brand auf Trinkstärke bringen, heißt, ihn mit so viel Wasser zu verdünnen, dass sich der gewünschte Alkoholgehalt einstellt. Hat Klaus Käppler früher noch Brände mit bis zu 46 Prozent gemacht, hat er den Alkoholgrad mittlerweile etwas nach unten angepasst, meidet aber modische Trends zu likörnahen Tiefprozentern wie der Teufel das Weihwasser. Für ihn muss ein Schnaps auch in Sachen Alkohol „Charakter zeigen“. Für Käppler liegt die optimale Trinkstärke „zwischen 40 und 45 Prozent, darunter wird’s banal und wässrig, darüber gehen Aromen verloren, man schmeckt weniger und quält den Gaumen“. Im aktuellen Portfolio pendeln seine Brände und Geiste zwischen 40 und 43 Prozent.
Auch beim Verdünnen seiner Schnäpse auf Trinkstärke geht Klaus Käppler seinen ganz eigenen, aufwändigen Weg. Während viele Brenner das zum Verdünnen verwendete Wasser demineralisieren und entkalken, setzt Käppler auf kalkfreies Quellwasser aus dem Buntsandstein. Das holt er im Pfälzer Kirschtal, zwischen Bad Dürkheim und Kaiserslautern „Eimer für Eimer“ schöpft er dort in seine Fässer, bis er „700 bis 800 Liter zusammen“ hat. Für ihn ist das „absolut kalkfreie Wasser ideal, um meine Schnäpse auf Trinkstärke zu bringen“. Seine Erfahrung: „Quellwasser ist lebendig, der Unterschied ist schmeckbar, demineralisiertes Wasser ist einfach müde.“