„Jeder Jahrgang fällt anders aus, das ist das Spannende.“
„Es ist ein Privileg, vom Rohstoff Obst bis zur fertigen Flasche alle Stufen des Produkts in einer Hand zu haben“, sagt Klaus Käppler. Deshalb will er auch Kleinbrenner bleiben und an seiner Manufaktur im Ein-Mann-Betrieb festhalten. „Arbeit, bei der du ein Ergebnis siehst und alles selber machst, ist eine Kulturleistung“, sagt er. Jährlich 900 Liter hochprozentiger Alkohol ist eine noch überschaubare Menge. Das entspricht dem dreifachen Höchstkontingent einer sogenannten Klein- oder Abfindungsbrennerei. Ein Brennrecht hat er selber, zwei dazugepachtet. Bei mehr könnte er die „Lust am Brennen verlieren“.
Ausschließlich Jahrgangsbrände und -geiste prägen das Sortiment der Obstbrennerei Käppler. Sein Credo: „Jeder Jahrgang fällt anders aus, das ist das Spannende.“
Immerhin 30 Produkte umfasst seine aktuelle Preisliste Nr. 24 vom Januar 2021, 25 Jahrgangsbrände, davon acht Holzfass gereifte, und fünf Jahrgangsgeiste. Käppler destilliert von A wie Apfel bis Z wie Zwetschge fast alles, was in der Region an Bäumen und Sträuchern hängt: insgesamt 13 Früchte, darunter Kernobst wie Apfel, fünf Birnensorte und Quitten, Steinobst wie Zwetschge, Pflaume, Kirsche, Sauerkirsche, Aprikose, Mirabelle und Beeren wie Himbeere, Johannisbeere, Schlehe und Eberesche. Außerdem Riesling-Trester und Trester vom Lemberger-Spezialisten Wolfgang Alt aus Neipperg, sowie Walnüsse und Kaffee-Arabica-Bohnen. Wie sein Café-Arabica-Brand entstanden ist, daran kann er sich noch „wie heit“ erinnern. „Die Idee dazu ist nachts um halbeins in der Stuttgarter Wielandshöhe bei Vincent Klink entstanden. Bernd Kreis war auch dabei und der Vincent hat einiges an Substanz beigesteuert.“