Über uns (1)

Kurzum: Klaus Käppler ist einer mit Charakter, Ecken und Kanten. Ein Querkopf, Suchen­der, Ei­gen-Brötler und -Brenner. Gleichermaßen geistreicher Frei- wie Feingeist. Oder mit seinen Wor­ten: „Ich bin kein Schaf, das mit der Herde rennt.“ Und er ist einer, den beim Bren­nen seit fast vierzig Jahren nur eines interessiert: „Wie bringe ich die Aromen der Früchte möglichst gut in die Flasche?“

 

Klar ist: Banal und Main­stream können Käpplers Wässer­chen gar nicht sein. „Wie d'r Herr, so's G'scherr“, könnte man treffend sagen. Oder: Wie der Käppler, so sein Schnaps. Sprich: Seine Denke spiegelt sich auch in seinen Bränden und ihrer Destil­lation. Dingen auf den Grund gehen, Charakter zeigen, ist - wie im Leben - auch beim Brennen sein Ding. Er schielt nicht auf Markt und Moden, will zum Kern vordringen, Essenz und authen­tische Aromen aus seinen Früchten kitzeln – ohne Kompromisse und Künsteleien.


Auf die Herstellung trendiger Pro­dukte wie Gin („keine Tradition bei uns“) pfeift Klaus Käpp­ler genauso wie auf Zusatzstoffe oder Prämierungen („viel zu viel Show und Geschwafel“). Alles längst abgehakt. „Ich muss nicht mehr in jeden Ring steigen, meine Kunden haben ihr eigenes Urteilsvermögen.“ Marketing? Allein das Wort ist ihm ein Graus. Seine Flaschen schlicht. Die Etiketten handgeschrieben und längst zu einer Art Markenzeichen geworden. Dem bodenständigen Puristen und Charakterkopf ist alles Durchgestylte fremd, Inhalt und Substanz – nicht Form und Verpackung – sein Ding. Geistreich sperrt der Freigeist den Zeitgeist aus seinem Geist-Reich aus.


Seine Leidenschaft, für die er brennt, ist das, was unmittelbar vor seiner Haustüre schon immer gedeiht: Hei­mische, oft fast vergessene Streubstsorten, prägend für die Hohenlo­her Kulturlandschaft. Die hegt und pflegt er, die pflanzt er immer wieder nach. Von A(pfel) bis Z(wetschge) brennt Klaus Käppler fast alles, was auf Hohenloher Streuobstwiesen wächst. Besonders brennt er für „Kulturgüter“ wie Hutzel- und Eierbirnen, die in der Slow-Food-Arche gelistete Palmischbirne, fast ausgestorbene Sorten wie Fässlesbirnen oder Raritäten wie die autochthone Hohenloher Schlankelesbirnen. Ihre Aromen rettet er hin­über in hochprozentigen Trinkspaß mit Ausdruck, Duft und Marathon-Abgang. Ausschließ­lich Jahrgangsbrände und -geiste von 30 Früchten prägen sein aktuelles Sortiment, dar­unter Kern- und Steinobst, diverse Beeren sowie Brände von Walnuss, Kaffee-Arabica und Trester.